Sehtest und augenärztliche Gutachten

Gutes Sehen ist im Straßenverkehr lebenswichtig – nicht nur für Ihre eigene Sicherheit, sondern auch für die aller anderen Verkehrsteilnehmer. Egal, ob Sie Ihren ersten PKW-Führerschein machen oder als Berufskraftfahrer eine Verlängerung Ihrer Fahrerlaubnis benötigen: In der Praxis IRISIOvital in Siegen führen wir alle gesetzlich vorgeschriebenen Sehtests und augenärztlichen Gutachten durch.

Wir prüfen Ihre Sehschärfe und Augengesundheit nach den aktuellen Vorgaben der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV), damit Sie sicher und mit den korrekten Papieren unterwegs sind.

Der „einfache“ Sehtest (Klasse A, B, BE, AM, L, T)

Für den Erwerb des Führerscheins für Motorräder oder PKW ist ein standardisierter Sehtest gesetzlich vorgeschrieben. Hierbei wird geprüft, ob Sie die erforderliche Tagessehschärfe von 70 % (Visus 0,7) auf jedem Auge erreichen – mit oder ohne Sehhilfe.

Dieser Test erfolgt mittels genormter Landolt-Ringe. Sollten Sie den Sehtest beim Optiker nicht bestanden haben, ist eine eingehende Untersuchung beim Augenarzt ohnehin unumgänglich. Wir analysieren dann genau, woran es liegt, und erstellen das notwendige Gutachten für die Führerscheinstelle.

Augenärztliches Gutachten für LKW, Bus & Personenbeförderung (Klasse C, CE, D, DE, Taxi)

Für Inhaber von LKW- und Busführerscheinen sowie für die Personenbeförderung gelten strengere Regeln. Die Fahrerlaubnis muss in der Regel alle 5 Jahre verlängert werden. Hier reicht ein einfacher Sehtest nicht aus – der Gesetzgeber verlangt ein umfassendes augenärztliches Zeugnis bzw. Gutachten.

Dies ist eine unserer Kernkompetenzen bei IRISIOvital. Wir bieten Berufskraftfahrern eine effiziente und vollständige Abwicklung aller notwendigen Untersuchungen an einem Termin.

Was wird im Gutachten geprüft?

Um die hohen Anforderungen an das Sehen im Schwerlast- und Personenverkehr zu erfüllen, umfasst die Untersuchung weit mehr als nur das Lesen von Zahlenreihen. Wir überprüfen unter anderem:

  • Zentrale Tagessehschärfe: Prüfung der Sehleistung mit und ohne Korrektur.

  • Gesichtsfeld (Perimetrie): Um sicherzustellen, dass Sie auch Dinge am Straßenrand (z.B. Fußgänger) rechtzeitig wahrnehmen.

  • Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit: Wichtig für Nachtfahrten und bei Gegenverkehr.

  • Kontrastsehen: Erkennen von Strukturen bei schlechten Lichtverhältnissen.

  • Farbensehen: Sicheres Erkennen von Signalfarben und Ampeln.

  • Stereosehen (Räumliches Sehen): Prüfung der Zusammenarbeit beider Augen und der Augenbeweglichkeit (Motilität).

  • Organische Untersuchung: Check der brechenden Medien (Hornhaut, Linse) und des Augenhintergrundes, um Erkrankungen auszuschließen.

Ablauf und was Sie zum Termin mitbringen müssen

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und Ihnen das Gutachten direkt ausstellen zu können, bitten wir Sie, folgende Dinge zu Ihrem Termin mitzubringen:

  1. Gültiger Personalausweis oder Reisepass: Wir sind verpflichtet, Ihre Identität vor Beginn der Untersuchung zu prüfen.

  2. Brille oder Kontaktlinsen: Falls Sie eine Sehhilfe tragen, bringen Sie diese (und ggf. Ihren Brillenpass) bitte mit. Sollten Sie Kontaktlinsenträger sein, bringen Sie bitte Behälter mit, da Teile der Untersuchung ohne Linsen stattfinden können.

Im Anschluss an die Untersuchung erhalten Sie – sofern alle Kriterien erfüllt sind – sofort Ihr Zeugnis zur Vorlage bei der Führerscheinstelle. Sollten Einschränkungen vorliegen (z.B. Nachtfahrverbot oder Brillenpflicht), besprechen wir dies ausführlich mit Ihnen und vermerken die entsprechenden Auflagen im Gutachten.

Hinweise zu den Kosten

Die augenärztlichen Untersuchungen für Führerscheine sind keine Kassenleistung, sondern privat zu tragende Gebühren. Die Abrechnung erfolgt transparent und strikt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Während der einfache Sehtest für PKW-Fahrer einen geringeren Umfang hat, ist das Gutachten für LKW- und Busfahrer aufgrund der vielen Apparate-Untersuchungen (Gesichtsfeld, Dämmerungssehen etc.) aufwendiger und entsprechend höher in der Gebührenordnung angesiedelt.

Häuftig gestellte Fragen und Antworten

Was soll ich zum Termin mitbringen – vor allem beim ersten Besuch ?

Damit wir Sie bestmöglich untersuchen und beraten können, helfen uns folgende Unterlagen:
– Ihre aktuellen Brillen – auch Modelle, die Sie nicht mehr regelmäßig nutzen
– Eine Liste aller Medikamente, die Sie einnehmen oder eintropfen
– Ihren Allergiepass (falls vorhanden)
– Frühere Befunde und Arztbriefe, wenn vorhanden
– Einen ausgefüllten Anamnesebogen (falls bereits erhalten)
– Für Diabetiker: bitte bringen Sie den aktuellen HbA1c-Wert mit
– Und idealerweise: eine Sonnenbrille – besonders bei Untersuchungen mit Pupillenerweiterung

Wie läuft die Untersuchung ab ?

Das hängt von Ihrem Anliegen ab – aber meist beinhaltet die Untersuchung folgende Schritte:
– Sehtest zur Bestimmung Ihrer Sehschärfe
– Augendruckmessung – bei uns besonders sanft, ohne Luftstoß und ohne Betäubung
(iCare® Rebound-Tonometer)
– Untersuchung des Augenhintergrunds, oft mit Pupillenerweiterung –
für einen genauen Blick auf Netzhaut und Sehnerv
– Gesichtsfeldmessung, je nach Fragestellung
– Individuelle Zusatzdiagnostik, z. B. bei trockenen Augen oder anderen speziellen Beschwerden
Wir besprechen jeden Schritt transparent – und nehmen uns Zeit für Ihre Fragen.

Wie lange dauert die Untersuchung ?

Die Dauer variiert je nach Untersuchungsumfang:
– Ein einfacher Sehtest oder eine Druckmessung dauert nur wenige Minuten
– Eine Gesichtsfelduntersuchung etwa 10–15 Minuten
– Bei Pupillenerweiterung planen Sie bitte rund 30 Minuten zusätzlich ein
Bitte beachten Sie: Nach einer Pupillenerweiterung ist Ihre Sicht für mehrere Stunden beeinträchtigt. In dieser
Zeit dürfen Sie nicht selbst Auto fahren.

Was muss ich bei einer Pupillenerweiterung beachten ?

– Nach der Erweiterung sehen Sie vorübergehend unscharf und sind lichtempfindlich
– Autofahren ist erst wieder möglich, wenn die Wirkung nachgelassen hat (ca. 4–6 Stunden)
– Wir empfehlen, eine Sonnenbrille mitzubringen – für den Heimweg und Ihre Augen

Wann sollte ich eine Vorsorgeuntersuchung machen lassen ?

Vorsorge ist der Schlüssel zur Augengesundheit – denn viele Erkrankungen verlaufen anfangs unbemerkt. Wir
empfehlen:
– Regelmäßige Kontrollen ab dem 40. Lebensjahr
– Bei Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, starker Kurzsichtigkeit oder familiären Vorbelastungen
(z. B. Glaukom, Amblyopie) auch früher
– Bei Kindern: Sehschuluntersuchungen zur Früherkennung von Fehlsichtigkeit oder Schielen
– Jährliche Netzhautkontrolle bei starker Kurzsichtigkeit ab -3 dpt
– Bei Autofahrern: regelmäßige Sehtests ab dem 40. Lebensjahr
Sie sind unsicher, was für Sie sinnvoll ist? Wir beraten Sie gern individuell.

Fachbegriffe leicht erklärt

Grauer Star (Katarakt)
Mit zunehmendem Alter kann sich die klare Linse im Auge eintrüben – das nennt man Grauen Star. Betroffene
sehen dann oft verschwommen oder wie durch einen Schleier.

Grüner Star (Glaukom)
Der Grüne Star ist eine schleichende Erkrankung des Sehnervs, die oft mit erhöhtem Augeninnendruck
einhergeht. Er verursacht zunächst keine Beschwerden – unbehandelt kann er aber zur Erblindung führen.
Deshalb ist regelmäßige Vorsorge so wichtig.

Makuladegeneration (AMD)
Bei der altersbedingten Makuladegeneration (kurz AMD) verliert man allmählich das scharfe Sehen im Zentrum
des Blickfeldes – z. B. beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto
besser kann man den Verlauf beeinflussen.

Diabetische Retinopathie
Bei Diabetes kann es mit der Zeit zu Veränderungen an den kleinen Blutgefäßen der Netzhaut kommen. Oft
merken Betroffene lange nichts davon – regelmäßige Augenuntersuchungen helfen, Schäden rechtzeitig zu
erkennen und das Sehvermögen zu erhalten.

Amblyopie (Schwachsichtigkeit)
Bei Kindern kann es passieren, dass ein Auge schlechter „sehen lernt“ als das andere – z. B. durch Schielen oder
eine starke Fehlsichtigkeit. Diese sogenannte Amblyopie lässt sich gut behandeln, wenn sie früh erkannt wird.

Myopie (Kurzsichtigkeit)
Menschen mit Myopie sehen in der Nähe scharf, in der Ferne aber verschwommen. Besonders bei Kindern
nimmt die Zahl der Kurzsichtigen stark zu – regelmäßige Kontrollen und gezielte Maßnahmen helfen, einer
stärkeren Sehverschlechterung vorzubeugen.

Pupillenerweiterung
Zur genauen Untersuchung des Augenhintergrunds wird manchmal die Pupille mit speziellen Tropfen erweitert.
Danach ist das Sehen für ein paar Stunden unscharf – in dieser Zeit sollte man kein Fahrzeug führen.

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